Wie läuft es in Ihrem Unternehmen seit Beginn der Corona-Krise? Sind Sie stark betroffen?

Mein Team ist grossartig und wir haben in den letzten 7 Wochen so viele Projekte und Partnerschaften hervorgebracht wie in den letzten 7 Monaten zusammen nicht. Die Corona Krise war für uns erstaunlicherweise eine sehr arbeitsintensive Zeit. Als der Bundesrat entschieden hatte, dass die Restaurants für unbestimmte Zeit schliessen müssen, war das für mich und mein Team hart, denn es herrschte eine grosse Ungewissheit. Diese Ungewissheit konnte ich dem Team nicht zeigen, aber die war auch bei mir vorhanden. Als Leader muss man dem Team Visionen vorleben und Sicherheit bieten. Ich habe meinen Mitarbeitern gesagt, dass wir diese Krise durchstehen und gestärkt daraus hervorgehen. Alle haben daraufhin ihr Home-Office bezogen, weil mir die Gesundheit meiner Mitarbeiter wichtig ist.  

 

Ich sagte, dass wir den Kopf nun sicherlich nicht in den Sand setzen werden und dass wir die Zeit der CoronaKrise nutzen, um etwas Sinnvolles für die Gastronomen zu schaffen. So dass wir mit noch besseren Lösungen am Markt auftreten als davor. Für mich war es eine unglaublich arbeitsintensive Zeit mit wenig Schlaf aber viel befriedigender Arbeit. Wir hatten ein gemeinsames Ziel. Solidarität mit der Branche zeigen und wertvolle Lösungen erschaffen. 

Was für ein Gefühl haben Sie, wenn sie in die Zukunft blicken, auf die Zeit nach Corona?

Ich blicke in eine positive Zukunft. Ich bin ein positiver Mensch und lasse das Negative nicht an mich heran. Es wird viele Einzelschicksale geben. Gastronomen, die ihr ganzes Leben in ihr Geschäft investiert haben und viele tausende Menschen mit Leidenschaft bedient haben und von heute auf morgen alles verlieren. Das schmerzt in meinem Herzen. Aber so hart es klingt: Eine Krise hat immer etwas Reinigendes. Es wird Platz geschaffen für Neues. Ein Unternehmer wird im Herzen immer Unternehmer bleiben. Viele die es nicht schaffen, werden sich wieder aufraffen und es besser machen. 

 

Ich freue mich sehr auf die Gastronomen, die künftig wach im Geist sind und bereit sind, unsere digitalen Produkte zu nutzen. Gerade durch die Bereinigung im Markt wird die Gastronomie wieder lukrativer für alle. Der Gastronomen sollen endlich lernen ihre Dienstleistung nicht zu Dumpingpreisen zu verkaufen. Der Gast will ein Erlebnis und nicht nur Kalorienaufnahme. Wir helfen den Restaurants sich klar zu positionieren und wir bieten Lösungen, die einfach und effektiv zu einem grösseren Gästestrom führt. 

Was für eine Stimmung erkennen sie momentan in der Gastronomie Branche?

Aktuell nehme ich zwei Stimmungen in der Branche wahr. Die einen glauben die Lockerung des Lock-Down sei viel zu früh passiert und die anderen können es kaum erwarten. Was passieren wird, wenn die Restaurants öffnen weiss ich nicht, aber wir sind auch keine Hellseher.  

Welche Fähigkeit spielt aktuell in Ihrem Unternehmen eine wichtige Rolle?

Flexibilität ist zu dieser Zeit womöglich eines der wichtigsten Fähigkeiten im Unternehmen. Starre Produktausrichtung hat schon manchem namhaften Unternehmen das Ende gebracht. Wir denken Dinge stetig neu, anders und meist mit einer grossen Portion an digitalen Eigenschaften. Was mich antreibt ist die Gastronomie mit digitalen Prozessen auszustatten, sodass der Gastronome wieder mehr Zeit hat, um das zu tun, was er gerne macht. Gastgeber und auch mal eher einfach Mensch zu sein, der nicht nur von frühmorgens bis abends arbeitet.  

 

Die Zeit in der Corona-Isolation hat uns beflügelt neue innovative Produkte zu erschaffen. Wir haben unter anderem die digitale Touchless-Speisekarte entwickelt (pogastro.com/touchless), sowie die Gästedatenerfassung nach gesundheitsbehördlichen Richtlinien die nun flächendeckend kostenlos eingeführt werden. Ausserdem haben wir uns stark gemacht, dass ein Startup ihr Produkt entwickeln kann und so günstig und umweltverträglich Tischabtrennungen aus Karton anbieten kann. Der Zweck ist auch hier der maximale Nutzen für den Gastronomen, dass er mehr Gäste in sein Restaurant bekommt. All diese Lösungen geben dem Gastronomen einen Mehrwert, besonders in dieser schwierigen Situation. 

Inwiefern können digitale Lösungen Gastronomen während und nach der Krise unterstützen?

Digitale Lösungen haben schon vor Corona einen grossen Nutzen gebracht. Der Unterschied jetzt ist einfach, dass auch nun jeder Wirt versteht, dass es ohne Digitalisierung nicht mehr geht. Ich musste oftmals schmunzeln als Betriebe, welche vorher eher ablehnend gegenüber digitalen Lösungen waren, plötzlich Bestellungen über WhatsApp entgegengenommen haben oder viele in Windeseile einen Take Away Webshop errichtet haben. Corona hat auf einen Schlag, die digitale Kompetenz der ganzen Welt erhöht. Früher waren Bildschirmübertragen nur mit Müh und Not möglich. Heute kennt fast jeder die einschlägigen Hilfsmittel, um eine Webkonferenz abzuhalten. Das hilft unserer Firma sehr. 

 

Wenn der Gastronome jetzt versteht, dass der Gast schon längst digital agiert und z.B. Tische online reservieren will, Speisekarten online betrachten will, Öffnungszeiten überall im Internet identisch vorfinden möchte, Portale sowie Social-Media-Kanäle mit aktuellen Informationen bespielt sehen möchte, dann ist sichergestellt, dass der grösste Teil der Onlinekommunikation bereits geschafft ist. Pogastro.com hilft bei all diesen Tätigkeiten mit Service Dienstleistungen und weltweit einzigartigen Lösungen. 

Denken Sie es wird sich Vieles ändern in der Branche, oder wird alles wieder wie vor der Krise?

Das ist schwer zu sagen und da müsste man Zukunftsforscher fragen, wobei auch diese regelmässig falsch liegen. Was ich für die Gastronomie hoffe ist, dass alles nachhaltiger wird, dass der Gast bereit ist für ein gutes Essen einen angemessenen Preis zu bezahlen. Schluss mit der «Geiz-ist-Geil-Mentalität». Der Gastronome hat nicht die Aufgabe «Kalorienverteiler» zu jedem Preis zu spielen. Er soll sich positionieren, ein unglaublich gutes Ambiente schaffen, wo sich Menschen gerne zu einem guten Essen treffen.  

 

Unsere Vision definiert sich darin, dass wir mit der Digitalisierung viele Arbeiten des Gastronomen abnehmen, die er nicht gerne macht, nicht gut kann oder die von digitalen Systemen schneller und besser erledigt werden können. Die Digitalisierung soll dem Gastronomen ermöglichen, gänzlich Gastgeber sein zu dürfen. Wir helfen gerne dabei und sind für die Gastronomen da. 

Inwiefern kann die derzeitige Lage eine Chance für Unternehmer darstellen?

Chancen gibt es viele. Man muss nur bereit sein, diese zu nutzen und sich aus der Komfortzone zu bewegen. All unsere Kunden haben eines gemeinsam. Sie sind offen für Neues. Der Auftrieb der Digitalisierung durch Corona ist bei Gastronomen und Gästen deutlich zu spüren. Nachhaltigkeit ist eine grosse Chance, weil es den Konsumenten fordert und es ethisch korrekt ist. 

Haben Sie Tipps für die Branche, um erfolgreich durch diese Zeit zu kommen?

Ja natürlich. Es wird anfangs keine einfache Zeit werden. Vielleicht werden Menschen nicht so schnell in Restaurants zurückkehren wie wir uns erhoffen. Aus Angst sich einer Ansteckungsgefahr auszusetzen. Mein Team und ich tun alles, um diese Angst den Menschen durch ermunternde Kommunikation zu nehmen. Menschen sollen wieder Lust und Spass daran haben, andere Menschen zu treffen. Die Schutzmassnahmen sind vorhanden, wir müssen alle nur solidarisch handeln und die Restaurants in unserem lokalen Umfeld besuchen.  

 

An die Gastronomen ist zu richten, nutzt die digitalen Möglichkeiten, die wir bieten, um auf euch und eure Angebote aufmerksam zu machen. Die Gäste fordern diese Informationen. Wir helfen, wo wir können und statten euch mit genialen Konzepten aus. Ausserdem empfehlen wir, eine kleine Karte mit regionalen Produkten anzubieten. 

Möchten Sie einen Appell an die Branche – oder vielleicht auch ein Dankeschön an Ihre Mitarbeiter richten?

Ja. Mein Team hat in den vergangenen Wochen unglaubliche Leistungen erbracht. Wir haben viele neue Funktionalitäten bei Pogastro.com entwickelt, haben Dinge erreicht, Partnerschaften geknüpft und Freunde gewonnen, die wir ohne diese Krise nicht hätten. Dafür bin ich dankbar. Ich hoffe inständig auch, dass die Verantwortlichen aller Gastroverbände realisieren, dass wir jetzt in einer Zeit leben wo alte Strukturen aufgebrochen werden müssen. Altes Funktioniert nicht mehr. Gemeinsam statt im Alleingang ist die Devise und ich hoffe sehr, dass nun den Wert der Digitalisierung auf allen Stufen erkennt wird.  

 

Persönlich werde ich in den nächsten Wochen mal ein bisschen kürzer treten und mich meinem lang ersehnten Wunsch widmen mein Buch «Gastro Marketing» fertig zu schreiben, was im Juli erscheinen soll. Auch die Familie ist in der letzten Zeit zu kurz gekommen und das werde ich nachholen. Die Gastronomie ist Wunderbar und gemeinsam mit einer grossen Portion Solidarität schaffen wir es, eine bessere Gastronomie zu erschaffen. 

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