Das digitale Kassensystem, der smarte Kühlschrank oder Online-Reservierungen: Die Digitalisierung hat die Gastro-Branche fest in ihrem Griff. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind aber oft noch zögerlich. Dabei gibt es viele Möglichkeiten wie Abläufe mit wenig Aufwand zum Positiven verändert werden können. Dieser Beitrag gibt einen Einblick in die Möglichkeiten, welche sich dir bieten, um dein Restaurant für die Zukunft zu rüsten.
Ob Sonderwünsche oder mehrgängige Bestellungen – das Gedächtnis vieler Kellner ist beeindruckend, da sie sich oft viele verschiedene Bestellungen merken können. Meistens haben Kellner, die mit einem händischen Notizblock arbeiten, um ihre Bestellungen entgegen zu nehmen, allesamt eine furchtbare Handschrift. Doch trotzdem geht meistens alles gut. Allerdings liegt die Betonung auf «meist», denn trotz ihrer unbestreitbaren Talente ist das System des händischen Aufschreibens fehleranfällig. Bestellungen können vertauscht werden, untergehen oder fälschlich interpretiert. Dagegen ist die digitale Gastronomie deutlich präziser, schneller und auch übersichtlicher. Zeit und Geld wird eingespart. Ein Beispiel: Durch «Bestellgeräte» werden Bestellungen aufgenommen und per Funk in die Küche und gleichzeitig an die Kasse übermittelt, welche den Bon automatisch ausdruckt. Der Vorteil dabei liegt auf der Hand: Es bleibt mehr Zeit für Gäste, Rechenfehler werden beinahe gänzlich ausgeschlossen und Bestellungen generell schneller bearbeitet.
Speisekarten - digitalisiert
Das Konzept der digitale Gastronomie beinhaltet auch die Ausstattung der Restauranttische mit digitalen Speisekarten wie Tablets, damit Gäste ganz bequem bestellen können. In Restaurants mit hohem Digitalisierungsgrad ist eine Zahlung sogar direkt auf dem Tablet möglich. Speisen und Getränke sind via PayPal, Kredit- oder EC-Karte zahlbar. Ein weiterer Vorteil dieser Methode liegt darin, dass in verschiedenen Sprachen bestellt werden kann.

Einkaufslisten - digitalisiert
Gesetzt den Fall, der Gast hat bereits seine Bestellung aufgeben doch der Koch muss erschreckt feststellt, dass ihm Zutaten fehlen oder das Mindesthaltbarkeitsdatum einiger Produkten abgelaufen ist. Was dann?
Klar, sowas ist wahrscheinlich eher der Ausnahmefall. Obwohl sich eine schnelle Lösung bestimmt findet finden lässt, ist es dennoch ärgerlich. Wie klingt da die Option «digitale Einkaufliste»? Da alle Mitarbeiter parallel darauf zugreifen können, können Bestellungen jederzeit angepasst werden. Dank dem Smartphone hast du deine Einkaufsliste zudem auch immer dabei. Zum permanenten «Parat-sein» der Küche wird dies zu einem erheblichen Vorteil.
Personal immer im Blick haben
Sind deine Mitarbeiter krank, in den Ferien oder bauen Überstunden ab, muss Personal her. Doch wann, wie – und wer soll einspringen? Und wie werden die Arbeitszeiten erfasst? Klingt stressig. Verhindert bzw. zumindest abgemildert werden können solche Situationen mit einer digitalen Personalplanung. Da du mobil immer Überblick über dein Personal behältst, brauchst du keine Arbeitszeitkarten mehr. Etwaige Änderungen sind in Echtzeit sofort sichtbar, für Das klare Prozesse und Abläufe ist gesorgt. Konflikte oder Überschneidungen können so direkt gelöst werden.
Entlastung durch Online-Reservierungen
Bleiben wir kurz beim Thema Mitarbeiter/-innen. Sind deine auch häufig genervt, weil sie neben der täglichen anfallenden Arbeit auch noch Essenbestellungen und Tischreservierungen per Telefon entgegennehmen müssen? Reservieren und bestellen Gäste hingegen online, kannst du die verlorengegangene Zeit in den Service vor Ort investieren. Dafür hast du verschiedene Möglichkeiten, welche sich von deiner eigenen Internetseite, über Gastro-Portale bis hin zu deinen Social-Media-Kanälen erstrecken. Doch beachte dass die beste Website nutzlos ist, wenn du online nicht gefunden wirst.
Zeit für die Mitarbeiter/-innen kann zudem eingespart werden, indem du deinen Gästen ein einfaches Bestellen und Zahlen per Smartphone, Kreditkarte oder PayPal möglich machst. So können sich deine Gäste bequem und zufrieden auf ihr Essen konzentrieren.
Viele Möglichkeiten dank Digitalisierung
War das alles? Nein, natürlich nicht. Die Digitalisierung hat noch viel mehr Möglichkeiten in petto. Möchtest du zudem noch deine Küche vernetzen? Den Ofen bequem per App einschalten und die Temperatur von Kühlschränken online überwachen? Ein intelligentes Kochsystem wiegt die Zutaten nicht nur ab, sondern gibt dir auch noch Informationen zu Nährwerten und Rezepten –Kochanleitung inklusive.
Fazit:
Gäste erwarten von ihrem Restaurantbesuch, dass es möglichst bequem, angenehm und schön ist. Sind Vorgänge allerdings kompliziert, stellen sie in der einfachen Welt von heute eher Hindernisse dar. Bedenke auch, dass dein Konkurrent immer nur einen Klick von dir entfernt ist. Wie der Artikel aufgezeigt hat, bietet die Digitalisierung aber nicht nur deinen Gästen einen Mehrwert. Durch die Nutzung intelligenter Systeme kann dein Restaurant in der Küche, bei der Personalplanung oder Energienutzung viel Zeit und Geld einsparen. Bevor ein Prozess jedoch optimiert werden kann, muss natürlich jeweils eine Bedarfs- und Kostenanalyse durchgeführt werden. Wichtig ist, herauszufinden, was in der täglichen Arbeit viel Zeit und Geld kostet und dementsprechend vielleicht besser von einer Software übernommen werden sollte? Diese Frage muss sich jeder Gastronom vorab für sich selbst stellen und beantworten. Es bleibt anzumerken, dass eine Digitalisierung, die den Menschen nicht in den Mittelpunkt stellt, allerdings nicht gelingen wird. Für die Zukunft gut aufgestellt sein wird aber nur derjenige, der seine Mitarbeiter/-innen begeistern und mitnimmt, der seine Gäste nicht überfordert und die Digitalisierung mehr als nur einen technologischen Prozess begreift.